Arealentwicklung - Gedanken zur Siedlungsentwicklung nach innen
Siedlungsentwicklung nach innen
Vor mehr als zehn Jahren ist das revidierte Raumplanungsgesetz (RPG 1) in Kraft getreten und somit der Paradigmenwechsel zur Siedlungsentwicklung nach innen. Die Zielsetzung seit dahin ist den zweckmässigen und haushälterischen Umgang mit dem Boden und die vorhandenen Siedlungsflächen besser zu nutzen und qualitativ aufzuwerten. Die Verwirklichung dieses Ziels der inneren Verdichtung zieht aber auch zusätzliche Konsequenzen nach sich.
Herausforderung in innerstädtischen gebieten
In innerstädtischen Gebieten ist der verfügbare Raum begrenzt, was die Entwicklung neuer Projekte erschweren kann. Diese Begrenzung ist einerseits in Form von Flächenverfügbarkeit und andererseits von reglementarischen und aber auch politischen Einschränkungen vorhanden. Damit im städtischen Raum, wo die höchste Nachfrage an Wohnraum vorhanden ist, weiter verdichtet werden kann, muss ein Umdenken stattfinden.
Bestandsentwicklung
Im Sinne der Reglementarien kann beispielsweise ein "Umbaurecht" entwickelt und initiiert werden, damit Aufstockungen nachhaltig und somit ökonomisch und ökologisch, sinnvoll werden. Denn Bestandsbauten können grundsätzlich nicht mit Neubauten verglichen werden, da eine andere Ausgangslage und differenzierter Rahmenbedingungen vorhanden sind. Somit müsste die Gebäudesubstanz (Thema: graue Energie) nicht abgerissen werden und es können Aufstockungen und zeitgemässe Wohnangebote geschaffen werden. Mit einer Potenzialanalyse kann untersucht werden, ob dies auch Sinn macht und ob möglicherweise auch Mischformen sinnvoll sind.
Planungsinstrument
Ein weiterer Ansatz ist die Abkehr vom monofunktionalen Zonenplan zu flexiblen und heterogenen Strukturen. Denn eingeschossige Infrastrukturbauten oder Gewerbekomplexe sind meistens bestens situiert, aber aufgrund von Vorschriften nicht baulich ergänzbar. Eine kreative Vermischung von Nutzungsarten kann vielversprechend sein und muss im Sinne der Siedlungsentwicklung nach innen als Schwerpunkt aufgenommen werden.
auswirkungen der verdichtung, arealintern
Bei der Siedlungsentwicklung nach innen muss nebst den ordentlichen Herausforderungen auch viele weitere Aspekte berücksichtigt werden. Nachfolgend werden einige Punkte hierzu gedanklich aufskizziert.
Sozialraum
Die Verdichtung bedeutet mehr Mensch auf engerem Raum. Denn die Verdichtung beschreibt nicht nur höhere Gebäudeformen, sondern eben auch weniger Wohnfläche pro Person. Dem Menschen wird somit Fläche reduziert, die anderweitig qualitativ kompensiert werden soll. Hierbei kommt dem Sozialraum immer höhere Gewichtung zugute. Ein Schwerpunkt bei dieser Thematik hat hierbei der halböffentliche Raum. Bei Projektentwicklungen von Marti nehmen wir uns dieser Thematik an und denken im menschlichen Massstab. Wir schaffen sinnvolle und qualitative Aussenräume und erarbeiten Konzepte für die Interaktion im Gebäudeinneren. Beim Aussenraum schaffen wir beispielsweise aneigenbare Aussenräume oder vielseitig bespielbare Aufenthaltsflächen. Als Ergänzung hierzu sollen Erschliessungen im Gebäude grosszügig und hell geplant werden, damit der spontane Austausch zwischen den Menschen in einem freundlichen Umfeld stattfinden kann.
Energiegewinnung
Der immer höhere Stromverbrauch, beispielsweise durch die Förderung von Elektrofahrzeugen, soll mit der Maximierung der Stromproduktion mittels Photovoltaikanlagen (PV) auf den Dächern ergänzt werden. Die Basis für die Maximierung widerspiegelt sich in der Energiebezugsfläche. Mit dem Ansatz der Siedlungsentwicklung nach innen erhöht sich die Anforderung der Anzahl an PV-Modulen, und dies bei gleichbleibenden Dachflächen. Somit sind wir seitens Marti Gesamtleistungen stets bemüht, frühzeitig und bereits in der Planung clevere Systeme zu entwickeln, damit PV-System beispielsweise mit der Fassade kombiniert oder im Aussenraum integriert werden können.
Klima
Mit der Erhöhung des Dichtemasses werden auch die Aussenräume zu Gunsten von Wohnflächen reduziert. Die zusätzliche Versiegelung der Umgebungsfläche hat zur Folge, dass Quartiere durch Wärmestrahlung sehr viel mehr aufgeheizt werden. Zusätzlich gehen die Wasserdurchlässigkeit und die Bodenfruchtbarkeit verloren. Resultierend nimmt das Hochwasser wie auch die Temperaturen markant zu. Marti Gesamtleistungen ist sich dieser Herausforderung und Verantwortung für die Umwelt bewusst und initiiert frühzeitig integrale Konzepte, damit diese Probleme bewerkstelligt werden können.
auswirkungen der verdichtung, arealextern
Eine innere Verdichtung hat auch auf die Gemeinde selbst Auswirkungen und muss frühzeitig in der übergeordneten Planung berücksichtigt, budgetiert und umgesetzt werden. Denn die Verdichtung bestehender oder neuen Siedlungen erfordert oft eine Modernisierung und Anpassung der Infrastruktur, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Aber auch Veränderungen im städtischen Raum können auf Widerstand in der lokalen Gemeinschaft stossen. Die Akzeptanz und Partizipation der Anwohner sind daher entscheidende Faktoren.
mobilität
Ein sensibles und auch wiederkehrendes Thema ist die Mobilität auf allen Ebenen. Damit die Strasse entlastet werden kann, soll der motorisierte Individualverkehr begrenzt und die Mobilität mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Fuss- und Veloverkehr gefördert werden. Dies bedingt jedoch eine gute Erschliessung zum öffentlichen Verkehr. In innerstädtischen Gebieten ist dies sicherlich weniger problematisch, in Agglomerationen schon eher eine Herausforderung. Denn in urbanen Gebieten sind die Bedürfnisse der Zielgruppe nach unabhängiger Individualität höher einzuschätzen. Hinzukommend ist mit dem Ansatz der inneren Verdichtung selbstredend auch die Dichte pro Quadratmeter höher und somit die Anzahl der Nutzergruppe auf dem Areal.
Challenge accepted
Wir als Marti Gesamtleistungen nehmen diese oben aufgeführten Herausforderungen zwingend an. Wir sind stets bemüht, kreative und innovative Aspekte in den Prozess einzugliedern. Die erfolgreiche und nachhaltige Projektumsetzung ist uns wichtig.
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